Nina Chuba, Günter Jauch und Frauke Ludowig, aber auch ein Döner-Verkäufer, ein Altenpfleger nebst "Oma Lotti" und eine Bäckerei aus dem Schwarzwald: Für die Bekanntgabe des Kaders der deutschen Fußballnationalmannschaft für die kommende Europameisterschaft hat sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) überraschende Partner*innen gesucht. Wie genau kam es dazu, welche Idee steckt dahinter und was hat die Aktion bis jetzt gebracht?
Der DFB wollte die Kaderbekanntgabe dieses Mal anders gestalten, insbesondere nach der eher nüchternen Ankündigung für die Weltmeisterschaft in Katar. Bereits zu Beginn des Jahres entstand in Brainstorming-Sitzungen die Idee, die Bekanntgabe für die Heim-EM auf eine neue, inklusive Art und Weise zu gestalten. Dabei sollte die Vielfalt des Landes gezeigt und ganz Deutschland in die Aktion einbezogen werden.
Ein weiterer wichtiger Grund für den neuen Ansatz war die Erfahrung aus der Vergangenheit, dass der Kader vor großen Turnieren oft schon vorab von Medien geleakt wurde. Daher entschied man sich diesmal, selbst die Kontrolle zu übernehmen und den Kader auf eine kreative Weise zu "leaken".
Für die Umsetzung der Idee arbeitete der DFB mit der Düsseldorfer Agentur Goodthoughts zusammen. Die Koordination der einzelnen Umsetzungen war eine große Herausforderung und erforderte viel Arbeit. Der Plan war, sowohl berühmte Persönlichkeiten als auch "normale Bürger*innen" zu beteiligen und eine Verbindung zu den jeweiligen Spielern herzustellen.
So wurde zum Beispiel Jonathan Tah, der stark in die Stiftungsarbeit des DFB involviert ist, von dem Pfleger Rashid Hamid und "Oma Lotti" verkündet. Antonio Rüdigers Lieblingsdönermann durfte seine Teilnahme ankündigen. Dies erforderte viel organisatorische Arbeit und kreative Planung.
Die Aktion sorgte zunächst für allgemeine Verwunderung: Viele Fußballfans und Medienvertreter*innen fragten sich, ob das echt sei. Bald folgten weitere Videos, die zeigten, dass die Aktion echt und erfolgreich war. Alleine die elf bislang auf Instagram veröffentlichten Videos haben rund 27 Millionen Views gesammelt. Die Reichweite wurde zusätzlich durch die Medienberichterstattung über jede einzelne Verkündung erhöht.
Die Spieler selbst wurden von Julian Nagelsmann zuerst informiert, bevor die einzelnen Verkündungen stattfanden. Die Reaktionen der Spieler waren durchweg positiv. Niclas Füllkrug beispielsweise war zuerst skeptisch, dann aber begeistert von der Aktion.
Die Aktion hat hohe Wellen geschlagen und sogar Fake-Ankündigungen nach sich gezogen, die nicht vom DFB initiiert wurden. Dies war teilweise auch beabsichtigt, um die Community zur Interaktion zu bewegen. Der Erfolg der Aktion zeigte sich nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch in der breiten Medienberichterstattung.
Nach der offiziellen Verkündung des gesamten Kaders wird der DFB ein Resümee ziehen, um den genauen Mediawert und die generierten Kontakte zu analysieren.
Die kreative Aktion des DFB zur Bekanntgabe des EM-Kaders war ein voller Erfolg. Sie zeigte nicht nur die Vielfalt Deutschlands, sondern sorgte auch für eine enorme Aufmerksamkeit und positive Resonanz. Diese innovative Herangehensweise könnte zukünftige Kaderbekanntgaben nachhaltig beeinflussen und als Modell für andere Verbände dienen.
Diese innovative Aktion des DFB hat gezeigt, wie man durch Kreativität und Einbeziehung der Gemeinschaft die Bekanntgabe eines Sportkaders auf eine völlig neue Ebene heben kann.
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